Im Wesentlichen geht es in der Streetfotografie um das Ablichten von Menschen – im öffentlichen Raum – in einer Situation, die nicht gestellt ist, sondern sich im Augenblick der Ablichtung spontan ergibt. Der Moment der im Foto festgehalten wird ist authentisch und dokumentiert das Alltagsleben. Die Kunst der Streetfotografie besteht somit nicht in einer künstlich geschaffenen Szenerie, sondern im einfangen einer banalen Alltagssituation durch ein perfektes Zusammenspiel von vorausschauendem Sehen, Zufall, Perspektive und Technik bzw. Einstellungen an der Kamera und anschließender Bildbearbeitung.
Für viele Fotografen muss ein „echtes“ Streetfoto in erster Linie ein Schwarz-Weiß-Foto mit ordentlich Körnung sein, dass analog bzw. bewusst verschwommen aussieht und nicht zugeschnitten wurde.
Diese Stilmittel sind nachvollziehbar und haben einen besonderen Charme, eignen sich aber nicht grundsätzlich für jedes Streetfoto. Da es in der Fotografie bzw. Street Photography keine festen Regeln gibt, sollte genauso spontan und intuitiv wie fotografiert wird, das Foto im Anschluss auch bearbeitet werden. Mein Archiv enthält bspw. 80% farbige und 20% Schwarz-Weiß-Fotos. Das liegt vor allem daran, dass ich mich für Street Art begeistere, die überwiegend bunt ist. Auf Schwarz-Weiß gehe ich über, wenn das Wetter meine Fotografie stark beeinflusst. Fotos, die bei regnerischem Wetter gemacht werden, sehen in Schweiß-Weiß einfach brillianter aus. Ein Schattenspiel bei Sonnenschein, sieht später in Schweiß-Weiß ausdrucksstärker aus. Auch Streetfotos, die viel der umliegenden Architektur im Bild einfangen, gefallen mir in Schwarz-Weiß besser.
Man hat somit nicht nur mit der Wahl der Bildperspektive die Möglichkeit die Augen des Betrachters auf das Wesentliche zu lenken, sondern auch mit der anschließenden Bildbearbeitung.
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